Der Bundestag hat die Kinder als politisches Thema entdeckt und selbst konservative Parteien rütteln an ihrem früheren Familienbild.
In die Kritik geraten ist dabei insbesondere Familienministerin Ursula von der Leyen, die mit ihren Ideen zur Kinderbetreuung gerade in den eigenen Reihen auf viel Unverständniss gestoßen ist. Der Brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm räumt ein „die Union müsse sich zwar um die Betreuung von Kindern kümmern, deren Eltern beide arbeiten. Das falscheste, was wir jedoch tun können, ist so ein Familienideal vorzugeben.“
Der Parteivorsitzende der SPD Kurt Beck bezeichnet die Vorschläge der Familienministerin als „nicht durchgerechnet“ und fordert eine Finanzierung der Ausweitung der Kinderbetreuung über eine Aussetzung der Erhöhung des Kindergeldes. Dies könnte den Unmut der kindergeldbeziehenden Familien erregen, deren Kinder dem Alter für die Inanspruchnahme der Tagesmutter oder verschiedener Babysitter zu alt geworden sind.
Gefährlich außer acht gelassen wird bei Frau von der Leyens Familienbild jedenfalls die Gefahr möglicher Schädigungen, wird ein Kind zu schnell und zu häufig aus der Beziehung zu den Eltern entfernt. Die Frage nach fehlenden Bezugspersonen und daraus resultierenden möglichen Entwicklungsstörungen wird heute nicht mehr gestellt. Von den Erfahrungen anderer Ländern, wie zum Beispiel Schweden, wo die Kinderbetreuung bereits entsprechend ausgebaut ist, könnte bereits heute in diesen Fragen gelernt werden.
Zuguterletzt wird sich auch für manche Eltern die Frage stellen: Wofür ein Kind erzeugen, dass dann im Wesentlichen von anderen Personen betreut wird.