© Kerstin Nimmerrichter / PIXELIOEin interessantes Steckenpferd ist die Numismatik. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Münzen und dem Geldwesen, seit der Erfindung desselbigen bis heute. Der Numismatiker beurteilt die Münze als Einzelobjekt. Er muss das Münzblatt beschreiben, die Beschriftung entziffern und Angaben zu Metall, Gewicht und Echtheit machen können. Auch die Art und Weise der Herstellung gehört dazu. Das sind die Merkmale zur Bestimmung einer Prägung. Die Angaben von Ort und Zeit vervollständigen dann das Bild. Im Anschluss daran folgt die Deutung, die Einordnung in die Zeitgeschichte. Das numismatische Wissen ist mittlerweile sehr umfangreich. Dennoch hat man es nicht an einem Ort gefunden.
Es wurde über die Jahre hinaus durch große Münzkabinette, Privatsammlungen und aus dem Handel zusammengetragen. Nur durch komplette oder möglichst vollständige Sammlungen ist es möglich, die Prägesysteme der Antike nachzuvollziehen und so eine Grundlage zu schaffen, die für weitere detaillierte Untersuchungen geschaffen ist. Auf unseren heutigen Münzen ist es nachlesbar, aber bei den antiken Münzen ist es eine Seltenheit und daher versucht die Numismatik Kataloge zu erstellen, in denen die Münzen katalogisiert und nach Bestimmungsort und Prägezeit aufgenommen werden. Dennoch geht es der Numismatik nicht nur darum herauszufinden, aus welchem Jahr die Münzfunde stammen. So wurden z. B. bayrische Münzen an der Ostsee gefunden und arabische in Russland. Anhand solcher Funde lassen sich Fernbeziehungen nachweisen. Und diese spielen eine interessante Rolle für die Wirtschaftsgeschichte. Die Numismatik hat durch die Auswertung schriftlicher Quellen auch einige Entdeckungen vorzuweisen. So wurde festgestellt, dass auch schon im 19. Jahrhundert das Geld bei Grenzübertretung gewechselt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich auch langsam das Bankwesen und es wurde herausgefunden, dass es auch schon im späten Mittelalter den bargeldlosen Zahlungsverkehr gab.