Da sieht man eine kleine und junge Familie auf dem Spielplatz, die Eltern sind noch jung und das Baby gerade mal ein paar Monate alt. Selbst hat man zwei pubertäre Kinder zu Hause, die einen die letzten Monate oftmals zur Verzweiflung bringen und der Gedanke kommt einem:
Ach, könnte ich doch noch mal von vorne anfangen, ich würde so vieles besser machen.
Der Druck, den sich junge Eltern schon vor der Geburt machen, alles richtig zu machen, das Kind soll es besser haben, als man selbst, der ist oft riesig.
Und wie schnell holt Eltern der Alltag ein? Schneller, als es einem lieb ist. Ist man ein paar Tage zu Hause, fangen die Nächte an kurz zu werden, man steht dreimal auf und ist morgens todmüde. Wieder hinlegen ist aber ja auch nicht, denn schließlich möchte der Mann Frühstück haben oder das erste Kind in der Kindergarten.
Und nur weil ein neuer Erdenbürger in die Familie eingezogen ist, werden die Wäscheberge nicht kleiner und das schmutzige Geschirr nicht weniger.
Essen kocht sich auch nicht von selbst und was nicht alles anfällt. Ja, man wollte alles besser machen. Geduldig sein, zuhören, immer lieb lächeln und allen gerecht werden. Das hatte man sich fest vorgenommen, andere schaffen es ja schließlich auch.
Wie traurig nur, dass der Alltag mit kleinen Kindern doch an manchen Tagen so viel anders aussieht. Die Erziehung des ersten Kindes bleibt irgendwie gerade stecken, weil zwei Jahre nicht das goldene Alter sind, um ein paar kleine Dinge zu lernen und es sich viel besser bocken lässt. Wie schade, dass man nach durchwachten Nächten morgens weder hübsch aussieht, noch auf alle Kleinigkeiten so gelassen reagieren kann.
Wie blöd, dass es abends mal wieder Fast Food gibt, weil man viel zu müde ist, drei Töpfe auf den Herd zu stellen.
Ja, wie schade alle diese Dinge sind. Und wie gut, dass es spätestens jetzt an der Zeit ist, zu erkennen und zu leben: auch als Mutter bin ich nur ein Mensch, mit all seinen Schwächen und Stärken und vor allem seinen Grenzen.
Ach wie gut, dass Leben darf auch mal auf dem Kopf stehen und man darf um Hilfe bitten oder einfach mal fünf gerade sein lassen.
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