Jeder kennt es, viele lieben es: Der asiatische Volkssport Karaoke hat sich auch in Europa seine Fans erobert. Das auf den ersten Blick komisch anmutende Wort kommt aus dem Japanischen, dem Ursprungsland der Karaoke, und setzt sich aus Kara, zu deutsch leer, und Oke für Orchester zusammen. Dieses leere Orchester animiert brave Mütter dazu, wilde Rocklieder zu kreischen, harte Jungs schmachten Popschnulzen und selbst Schüchterne kommen garantiert aus sich heraus, wenn es darum geht, die Playback Musik selbst zu begleiten und dabei eine gute Show vor den Freunden abzuliefern.
1971 erfand Daisuke Inoue eher nebenbei den ersten Karaoke Automaten und trat damit einen Trend los. Ihm selbst war die Tragweite seiner Erfindung offenbar nicht bewusst, sonst hätte er sicherlich nicht darauf verzichtet, sich das Patent zu sichern und so Millionen Einnahmen zu verspielen. Schon 1996 wurde Karaoke zu einem Geschäft von weltweit über 10 Billionen pro Jahr. Gewisse religiöse Figuren sollen angeblich sogar gesagt haben, Karaoke wäre genauso wichtig für das seelische Gleichgewicht wie Tai-Chi. Und ganz unrecht hat man damit jedenfalls nicht, denn die Energie, die in Karaoke Bars herrscht und der Spaß, den so viele Menschen am bloßen nachsingen ihrer Lieblingshits auf leichtgemachte Art verspüren, trägt sicherlich zur Lebensfreude und zum Status von Karaoke als beliebte Freizeitbeschäftigung bei. Ganz neu sind Internetportale, auf denen es Karaoke kostenlos gibt. Der Vorteil an den neuen Portalen ist natürlich eindeutig ein Qualitätsgewinn durch die Weiterentwicklung der Technik – wer erinnert sich nicht noch lebhaft an die quietschenden Karaoke Automaten der neunziger Jahre.
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