Manchmal kommt es eben doch auf das Kleingedruckte an. Da gibt es bei Versicherungsabschlüssen kleine Haken, die im Laufe der Jahre oder bei einem Leistungseintritt der Versicherung doch ein großes Risiko darstellen. Im folgenden Text soll kurz und knapp auf den Begriff Karenzzeit eingegangen werden, damit ein wenig Aufklärung geschieht. Die Karenzzeit bedeutet, dass die Versicherung bei einer festgestellten Berufsunfähigkeit nicht sofort mit der Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente beginnt, sondern erst nach einer bestimmten Wartezeit die Zahlung beginnt. Die häufigste Variante ist 1,5 Jahre. Es gibt aber auch Versicherungen, die ein halbes Jahr als Karenzzeit oder 1 ganzes Jahr Karenzzeit anbieten. Wozu dient diese Karenzzeit ? Im groben kann man behaupten, dass die Versicherung im Leistungsfall Geld spart, und zwar viel Geld. Dabei bietet sie dem Versicherten eine geringere Prämie oder man kann eine höhere Rente bei gleichen Prämien aushandeln. Es wird häufig der Begriff Krankengeldanspruch genannt. Dieser beläuft sich bei gesetzlich Versicherten nämlich auf 78 Wochen, 1,5 Jahre. Dieses ist bei gesetzlich Versicherten mit Vorsicht zu genießen. Bei privaten Vertragsabschlüssen ist noch folgendes zu bedenken:
Stellt sich heraus, dass es sich nicht um eine vorübergehende Krankheit handelt, sondern um eine dauerhafte Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung, dann wird z.B eine private Krankentagegeldversicherung ihre Zahlungen einstellen. Was bedeutet das? Kurz gesagt, der Erkrankte oder die Erkrankte steht auf einmal ohne Geld da. Es gibt kein „Einkommen“ mehr. Wenn man dann noch Pech hat, dann werden überzahlte Tagegelder zurückgefordert werden. Somit bahnt sich eine Katastrophe an.
Es muss genau überlegt werden, wo und in welchem Fall sich eine Karenzzeit rechnet, denn im klassischen Beispiel eines Bundesbürgers ist dieses ein Risiko, welches nicht unterschätzt werden darf. Hier heisst die klare Devise: über die Berufsunfähigkeit informieren und nicht voreilig einen Vertrag zur Absicherung der Berufsunfähigkeit abschliessen. Oft ist es denn nämlich so, dass man sich über die Absicherung freut, im Endeffekt man aber trotzdem den Kürzeren zieht, das muss nicht sein.
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