Auch in Deutschland gibt es mittlerweile zehntausende englische Limited-Gesellschaften. Diese Rechtsform ist sehr beliebt, weil man im Gegensatz zur deutschen GmbH nur sehr wenig Kapital aufbringen muss.
Ein Nachteil: Es handelt sich um eine englische Rechtsform. Alles, was Gesellschaftsrechts betrifft, ist nach englischem Recht durchzuführen. Somit werden auch in Deutschland keine Bilanzen oder Jahresabschlüsse veröffentlicht.
Manchmal muss man aber schnell und kostengünstig die Bonität einer Firma beurteilen, bevor man mit ihr Geschäfte aufnimmt. So wäre es grob fahrlässig, in Vorleistung zu gehen, wenn man gar nicht weiß, ob die Firma überhaupt über das Geld verfügt, die Leistung zu bezahlen.
Man muss also das englische Handelsregister Companies House bemühen. In Companies House sind die Bilanzen aller englischen Firmen zum Download hinterlegt. Das ist einerseits gut, weil, im Gegensatz zur Bundesrepublik, es eine zentrale Stelle gibt, an dem diese Informationen zu finden sind. Andererseits ist das weniger gut, weil die Suchfunktion von Companies House nicht gerade komfortabel ist.
Die Bilanzen entsprechen englischem Standard, d.h. sie sind nicht nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB), sondern nach UK-GAAP (United Kingdom Generally Accepted Accounting Practice) erstellt. Es gibt also einige Unterschiede zu einer deutschen Bilanz.
Bei Companies House kann man nicht nur nach Firmen, sondern auch nach der Handelsregisternummer (company number) suchen und erhält auch gleich noch weitere wichtige Informationen:
Der Name der sogenannten Officers, also der Organe, wird auch angezeigt. Man kann also herausfinden, was der Geschäftsführer neben der Tätigkeit für diese Firma noch tut. Hat er noch andere Firmen? Gibt es in seinem Umfeld vielleicht schon Insolvenzen oder Konkurse?
Letztendlich ist Companies House die einzige algemeingültige Quelle für Firmeninformationen englischer Gesellschaften, die man akzeptieren sollte. Man sollte nicht auf eine Google-Suche oder gar irgendwelche von der Firma selbst veröffentlichten Informationen vertrauen. Denn bei Companies House, einer englischen Behörde, werden die Bilanzen beim Eingang geprüft.
Weitere Informationen hier:
http://www.limited-register.com