Ein Kunstwerk aus der Renaissance oder dem Barock stellt anderen Anforderungen an einen Bilderrahmen als etwa ein Kunstwerk aus der Klassischen Moderne oder gar dem Informel. Grundsätzlich ist es schwieriger, dynamische, abstrakte, kleinteilige oder von wilden Farbverschlingungen dominierte Bilder mit Leisten zu rahmen, die ebenfalls ein detaillreiches, unebenes oder ornamentales Profil haben. Auch wirken moderne Druckgrafiken, wie etwa Siebdrucke von Roy Lichtenstein oder Andy Warhol besser, wenn man eine schlichte, sachliche Leiste für die Rahmung verwendet. Andere Kunstwerke, die von sich aus mehr Ruhe ausstrahlen, wie etwa die Stillleben von Paul Cézanne, vertragen einen dominanteren und stärker profilierten Rahmen.
Das gleiche gilt für Bilder, die mit leeren Ebenen oder Schwerpunktverschiebungen arbeiten. Beispiele hierfür sind etwa die surrealen Kompositionen von Salvador Dali wie zum Beispiel Die Beständigkeit der Erinnerung von 1931. Denn hier können sich Bildanordnung und aufwändiger Rahmen ausgleichen bzw. ergänzen. Selbstverständlich ist es oftmals ein guter Leitfaden, sich am Rahmenstil zu orientieren, der zur Entstehungszeit der Bilder Verwendung fand. Denn auch wenn sich Moden und Geschmäcker ändern, so sind Kunstwerke grundsätzlich eng mit ihrer Entstehungszeit verbunden, da Künstler stetig und einfühlsam ihre Zeit reflektieren. Wenn man also Kunstwerke in Gemäldegalerien sieht, kann man in den meisten Fällen davon ausgehen, dass es sich bei den Rahmen noch um diejenige Version handelt, die entweder der Künstler selbst oder der erste Käufer eines Bildes ausgewählt haben und so ist mit Rahmen im Stil einer Epoche meist auch das stimmigste Gesamtbild zu erzielen.
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