Räuchermännchen aus dem Erzgebirge sind besonders schöne Kleinode der Volkskunst aus dem sächsischen Erzgebirge. Räuchermännchen haben eine lange Tradition und sind sehr beliebt auf der ganzen Welt. Nicht nur, weil sie so schön anzusehen sind, sondern auch, weil sie für Wohlgeruch in ihrer Umgebung sorgen. Und das auf einfache Art und Weise: im Inneren des Räuchermännchens wird eine Räucherkerze oder ein Räucherkegel abgebrannt, der Rauch steigt durch eine Öffnung nach oben und beduftet dann die Raumluft. Räuchermännchen wurden im Erzgebirge erfunden und werden hier noch heute in traditioneller, aufwändiger Handarbeit hergestellt. Um 1820 kamen erzgebirgische Kunsthandwerker darauf, eine Ummantelung für die bis dahin einfach auf einem Untersatz abgebrannten Räucherkerzen und Räucherkegel zu bauen.
Schnell war das Prinzip klar: ein Hohlkörper aus Holz wurde gedrechselt genügend groß, um durch das Räucherwerk nicht in Brand geraten zu können - und im oberen Teil mit einer Öffnung versehen, damit der Rauch nach oben entweichen kann. Dieses Oberteil aus Holz hatte dabei gleich mehrere Zwecke: es schützte die Räucherkerzen und Räucherkegel vor Zugluft, sorgte aber auch dafür, dass die Räucherwaren selber keine Brandgefahr mehr darstellten und recht gefahrlos transportiert werden konnten. Der Hohlkörper aus Holz schützte also gleich mehrfach. Nach der Entwicklung dieser Ur-Form des Oberteiles war dann die künstlerische Kreativität der erzgebirgischen Kunsthandwerker gefragt. Es lag natürlich nahe, die Öffnung für den Rauchabzug als Mundöffnung zu gestalten, damit entwickelte sich die Form des Oberteiles zu einer figürlichen Darstellung. Und die wurde dann in liebevoller Handarbeit weiter bearbeitet, geschnitzt und bemalt. In den Ursprungstagen der original Räuchermännchen aus dem Erzgebirge stellten die Räuchermännchen meist Berufe aus dieser Zeit dar. Es wurden damals neben den traditionellen Handwerksberufen vor allem Förster, Gendarmen und andere damals weit verbreitete Berufsgruppen dargestellt. Im Gegensatz zu den traditionellen Nussknackern aus dem Erzgebirge hatten Räuchermännchen von Anfang eher freundliche, lustige Gesichter.
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