Meister:
Vor einigen Jahren wurden in zahlreichen Handwerksbereichen der Meisterzwang abgeschafft. Dies bedeutet nichts anderes als das man auch ohne dieses Qualifikationsmerkmal in die Selbständigkeit entlassen werden darf. Für ausbildungsintensive und durch besonders hohe Gefährdungen gekennzeichnete Bereiche trifft dies nicht zu, dort braucht man nach wie vor den Meister. Ein typischer Beruf, der jetzt ohne Meister ausgeübt werden kann, ist das Handwerk der Fliesenleger. Auch den Braumeister bedarf man nicht mehr, wenn man eine eigene Brauerei eröffnen will. Berufe wie Bäcker dagegen sind von der Abschaffung des Meisterzwangs nicht betroffen. Welche Auswirkungen hat so ein Gesetz auf eine Branche? In der Gebäudereinigung kann man seit dem Wegfallen des Meisterzwangs ein stetiges Wachstum der Firmen beobachten. Mehr als verdoppelt hat sich deren Anzahl in den letzten Jahren. Immer mehr Arbeitnehmer verdienen Ihren Lebensunterhalt in der Branche. Eine Frage die man sich stellen muss, ist die Qualitätsfrage. Wenn es kein Kriterium gibt, welches die Fachkompetenz nachweist, wer garantiert, dass die Arbeit auch gut ist? Eine weitere spannende Frage betrifft die Konsistenz der Entscheidung. Warum braucht man als Bäcker den Meister und als Brauer nicht? Haben nicht beide besonderes Gefahrenpotential für die Kunden?
Die Ausbildung zum Meister unterliegt der Handwerksordnung. Meisterschüler kann man nur werden, wenn man ein paar Jahre Berufserfahrung vorweisen kann. Typischerweise ist die Prüfung zum Meister in verschiedene Bereiche unterteilt. Der erste Teil dient zur Überprüfung der praktischen Fähigkeiten. Ein Meisterstück muss selbstständig angefertigt und vor einer Prüfungskomisision verteidigt werden. Anschließend prüft man weitere Fähigkeiten des Prüflings durch die Situationsaufgabe. Zusätzliche Themenbereiche, die während des Examens geprüft werden, sind betriebswirtschaftliche Aufgaben und Arbeitspädagogik. Weil der Meister befähigt sein muss einen Betrieb eigenständig zu führen, haben solche Themenbereiche große Bedeutung. Mit dem Bestehen erhält man die Berechtigung Gesellen auszubilden. Da Fachkräfte immer weniger zur Verfügung stehen, wird diese Funktion auch in Zukunft sehr wichtig bleiben. Nur wenn genügend qualifizierte Meister ihr Wissen auch an die neue Generation weitergeben, kann man in Zukunft guten Nachwuchs für das Handwerk sichern. Der seit Jahrhunderten wichtige Titel des Meisters hat auch heute noch große Bedeutung, auch wenn er nicht mehr in allen Handwerksberufen für die Selbstständigkeit notwendig ist.
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http://www.gebaeudereinigung24.com/meister-im-gebaeudereinig...