Wenn es etwas gibt, was die Welt als einzigartig auszeichnet, dann ist es ihre Vielfalt, die sie an Formen und Farben vorweisen kann. Hierbei muss man klar unterscheiden zwischen der natürlichen Vielfalt, die einem in der freien Natur in Form von Blumen, Blättern und Bäumen begegnet und der produzierten, vom Menschen kreierten Vielfalt, die sich meist in der einen der anderen Form digital niederschlägt. Letztere empfinden die meisten Menschen als eher bedrückend und überlastend. Man hört Menschen gerne von der Reizflut des begonnenen Jahrhunderts reden. Reizüberflutung im eigentlichen Sinne gab es allerdings schon immer.
Nur kommt in der modernen Welt noch der direkt mit der Reizüberflutung verbundene Stress und Verarbeitungszwang der visuellen Reize hinzu. Es ist demnach offensichtlich, dass die Natur obzwar sie ebenfalls mehr visuelle Reize abgibt, als der Mensch auf einen Blick verkraften kann, es irgendwie auf die Reihe bringt, den Menschen nicht zu überlasten, mit dem, was sie ihm zu bieten hat, jedenfalls nicht auf eine unangenehme oder dauerhaft schädigende Weise. Das Übermaß an Reizen ist demnach kein Problem. Werbefachleute lernen von der Natur und müssen zugeben, dass so manche digitale Werbewand zwar in sich ein virtuos gestaltetes Konstrukt sein mag, aber wenn es in einer blitzenden und blinkenden Einkaufszeile aufgehängt wird, so verwandelt es sich doch in nur ein weiteres Blinken und Flimmern von vielen. Profis gehen da den goldenen Mittelweg. Sie machen sie die modernste Technik gefüge, hüten sich aber davor, blindlings ins Computerzeitalter zu stürzen, ohne nicht wenigstens ein paar alteingesessene Traditionen zu verwerten. Die Fahne beispielsweise. Sie erlebt derzeit ihre Renaissance als die Autofahne, die zahlreiche Karosserien bei voller Fahrt schmückt.
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