Bei zu hartem oder zu seltenem Stuhlgang (weniger als zweimal pro Woche), oder wenn starkes Pressen erforderlich ist, wird in der Regel von Verstopfung gesprochen. Dies kann lästig sein, hat aber keine ernsthaften gesundheitlichen Folgen, sofern keine andere schwere Krankheit die Ursache der Verstopfung ist. Es gilt jeweils für den Arzt zu entscheiden, ob eine weitere Abklärung angezeigt ist, oder ob der Stuhlgang auf einfache Weise wieder angeregt werden kann, beispielsweise durch einen manuell durchführbaren Einlauf. Häufigste Ursachen für eine Verstopfung sind eine ungesunde Lebensweise mit zu geringer Einnahme faserreicher Kost (z. B. Früchte, Gemüse, Vollkornbrot und Vollkornflocken) sowie eine zu kleine Trinkmenge. Bevor man zu Abführmitteln greift, sollten deshalb andere Möglichkeiten berücksichtigt werden.
Als Beispiele werden ballaststoffreiche Ernährung, Entspannung, genügend Flüssigkeit (ein bis zwei Liter pro Tag) und gegebenenfalls ein Einlauf in den Darm genannt. Vor allem die letzte Methode ist bei hartnäckig blockiertem Stuhlgang oft überraschend wirksam. Ein Einlauf wird zwar in der volkstümlichen Vorstellung mit einem recht unangenehmen Gefühl verbunden, dies ist jedoch meist nur für die ersten paar Augenblicke wahr. Es ist vielleicht ungewohnt, sich warmes Leitungswasser in den Darm einführen zu lassen, aber doch sehr effizient, wenn es darum geht, Altlasten aus dem Körper zu entfernen. Ein Einlauf hilft nämlich nicht nur, den angesammelten Stuhl zu entfernen, sondern erlaubt nebenbei auch noch eine Reinigung und Sanierung des Darms. Dies schafft gesunde Lebensverhältnisse und päppelt die Bakterienkulturen wieder auf. Ist eine Erkrankung als Ursache der Verstopfung ausgeschlossen und helfen oben genannte Massnamen nicht zu einem normalen Stuhlgang zurück, dürfen für einen Zeitraum von wenigen Tagen auch klassische Abführmittel eingesetzt werden. Allerdings haben viele davon mehr oder weniger schwerwiegende Nebenwirkungen: Bauchkrämpfe, Blähungen, Darmschleimhaut-Reizungen oder -Schäden machen die Behandlung oft relativ unangenehm. Beachten müssen Verstopfte auch, dass längst nicht alle natürlichen Abführmittel unbedenklich sind. Deshalb sind Ärzte mit dem Verschreiben von solchen Medikamenten immer mehr zurückhaltend. Kathrin Grieder, info(at)orgawell.ch
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